Liebliche Liebe

Benvolio: Ach dass die Liebe die so lieblich scheint, es doch so grausam und tyrannisch meint.

Romeo: Ach dass die Liebe deren Augen blind, um an ihr Ziel zu kommen immer wieder Wege find‘.

[W. Shakespeare]

Die Weisheit von der Angst

„Mut ist die Angst, die betet… weil derjenige, der keine Angst hat, auch keinen Mut hat.“

[Paulo Coelho]

Also „bete“ ich auch heute wieder. Und verliere dennoch nicht den Mut!

Unter…wegs

Neue Welten zu entdecken wird dir nicht nur Glück und Erkenntnis, sondern auch Angst und Kummer bringen. Wie willst du das Glück wertschätzen, wenn du nicht weißt, was Kummer ist? Wie willst du Erkenntnis gewinnen, wenn du dich deinen Ängsten nicht stellst? Letztlich liegt die große Herausforderung des Lebens darin, die Grenzen in dir selbst zu überwinden und so weit zu gehen, wie du dir niemals hättest träumen lassen.

Es kommt eine Zeit im Leben, da bleibt einem nichts anderes übrig, als seinen eigenen Weg zu gehen. Eine Zeit, in der man die eigenen Träume verwirklichen muss. Eine Zeit, in der man endlich für die eigenen Überzeugungen eintreten muss.

[Sergio Bambaren – Der träumende Delphin]

Dieses Buch fiel mir bereits vor ca. 1 1/2 Jahren in die Hände. Statt einem Vortrag zu lauschen, schaute ich träumend in der Weltgeschichte herum. Mein Blick fiel auf Manuela und ihr Buch: Sergio Bambaren – Der träumende Delphin. Im Gegensatz zu mir entschloss sie sich nach wenigen Minuten dem Geplänkel von weiter vorne zu folgen. Ich selbst war leider nicht so clever für mögliche Dürrezeiten spannenden Lesestoff mitzubringen. Also befreite sie mich aus meiner misslichen Lage und hielt mir das Buch hin. Ich überflog lediglich die ersten Seiten. Jetzt, 18 Monate später, erkannte ich das Buch Cover auf dem Flohmarkt wieder. Und es dauerte nicht lang, da hatte ich es durchgelesen. Nach kurzer Zeit erinnerte ich mich an das erste Zitat. Bereits damals begeisterte es mich. Ich nahm mir ein Stück Papier und schrieb die wenigen Zeilen ab. Heute kann ich nicht sagen, wo dieser Papierfetzen gelandet ist. Aber ich erinnere mich sehr gut an diesen Moment.

Auch heute noch beeindruckt mich dieses Zitat sehr. Es ist sehr ehrlich und viel wichtiger, es ist wahr! Wir brauchen Niederlagen, müssen die Tiefs erleben, damit wir wenige Zeit später wahres Glück empfinden können. Wir müssen Grenzen überschreiten, verschiedenster Art. Gesellschaftliche, moralische, familiäre und die eigenen Grenzen. Dabei dürfen wir unsere Ängste nicht einfach verpacken und in die hinterste Ecke verfrachten. Wir sollten uns mit ihnen auseinandersetzen, sie überwinden. Sie aber dennoch nicht ignorieren. Doch genau da liegt das Problem. Warum ich der Meinung bin, Ängste sollten nicht einfach verdrängt werden? Setzen wir uns mit ihnen auseinander; schaffen wir es, sie zu überwinden, so können sie unseren Entschluss verstärken, uns mehr Mut verleihen. Wir wegen ab und entscheiden, dass unsere Ängste völlig normal, menschlich sind. Verdrängen wir sie, so holen sie uns irgendwann ein und zeigen sich uns doppelt so stark.

Doch nun frage ich mich, wer wegt ab, welche Ängste normal sind, ignoriert werden können. Und welche eventuell doch berücksichtigt werden sollte. Geistige Fähigkeiten wie Vernunft, Verantwortung kommen hier ins Spiel. Und dem 2. Zitat zufolge „kommt eine Zeit“. Doch wer weiß, wann genau diese Zeit da ist?

Ich habe das Gefühl, ich stehe vor einem Problem. Denn ich frage mich, ob ich die richtige Zeit gewählt habe, Grenzen zu überschreiten. Doch während ich  mir diese Frage stelle, weiß ich genau: Es wird niemals den richtigen und optimalsten Zeitpunkt geben. Die Frage nach dem perfekten Zeitpunkt ist wohl lediglich das Zeichen von Angst. Angst vor dem Ungewissen. Nicht zu wissen, was passieren wird. Und natürlich Angst davor, die falsche Entscheidung zu treffen. Ermöglichen sich doch gerade jetzt Alternativen, die wenig später möglicherweise nur noch Schall und Rauch sind? Doch dann werden sich neue Wege eröffnen. Davon zumindest muss ich ausgehen, darauf werde ich vertrauen. Ich werde vertrauen, in mich und in das Leben. In meine Spontanität, in meine Offenheit und ich werde vertrauen, in mein eigenes Vertrauen.

Das Boot liegt noch im Hafen, doch nicht mehr lange. Ich freue mich schon jetzt, ein Teil der zukünftigen Erfahrungen mit Euch teilen zu können 🙂

Wahrheit – Schenkt mir Wahrheit!

[November 2009] Ehrlichkeit. Sie ist das, was wir wollen, aber sie ist zugleich eine solche Last. Ist man unehrlich, verliert der andere Vertrauen, ist man zu ehrlich, verliert der andere Halt.

Es ist verführerisch mit dem Feuer zu spielen. Es ist reizvoll, anzudeuten, anzustupsen. Und doch haben wir alle diese Momente, in denen wir dieses ewige Gespiele einfach nur noch beenden wollen. Stattdessen wollen wir die Wahrheit, wir wollen nackte Tatsachen.

Und plötzlich steht sie vor dir. Du musst nichts interpretieren, nichts deuten, nichts hinterfragen, denn die Antworten liegen flach auf der Hand. Du kannst nichts dagegen machen, denn während du draußen vor der Tür das Nikotin inhalierst, zieht ein großer Sturm auf und peitscht dir die Wahrheit förmlich um die Ohren. Du warst nicht vorbereitet, nicht auf diese Art Wahrheit. Und so versuchst du standhaft zu bleiben, doch du gerätst ins Wanken.

[März 2010] Tatsächlich! Ich geriet ins Wanken. Und was viel schwerer  zu akzeptieren war, viel härter festzustellen: Ich war gefallen. Auf meinen großen Mund, meine abenteuerlustigen Augen, auf meine neugierige Nase! Werft mir vor, in Selbstmitleid zu verfallen, denn ihr habt Recht! Doch es tat so furchtbar weh. Ich fühlte mich hilflos, schwach, zerbrechlich und vorallem unverstanden. Meine Glieder schmerzten, mein Kopf zu voll, um ihn zu nutzen und mein Rückrad schien angebrochen.

Was bleibt ist eine neue Optik. Eine neue Brille, die dem Leben einen ganz neuen Blickwinkel schenkt! Selbstverständlich versteckt ein neues Nasenfahrrad keine hinterlassenen Spuren, aber es macht sie erträglicher.

Und was wäre das Leben ohne Narben? Ein Leben ohne Geschichten, ohne Erzählungen und ohne Erfahrungsprozesse! Ich will leben!

„What Can I Do“

Es ist 19:22 Uhr. Du denkst dir, hinter dir liegt ein grauer Tag. Doch grau ist nicht treffend. Vielmehr war es ein verwirrender, antriebsloser Tag. Du hast andere Leute angetrieben und ermutigt, doch für den Moment hängst du selbst in der Luft. Was fängst du mit dem restlichen Tag an. Dein neuer Lieblingsplatz liegt am Ende deines Zimmers. Direkt an der warmen Heizung. Neben dir findest du die Überreste des Tages. Eine fast leere Chipstüte, Zigarettendrehzeug und hin und wieder hat sich die Asche nicht direkt im Aschenbescher, sondern daneben platziert. Wenig später gesellte sich eine Kanne warmer Tee hinzu und nun wurde auch noch das Glas Wein wilkommen geheißen. Die dazugehörige Flasche macht es sich noch in der Küche gemütlich.

Mit all diesen Utensilien bestens ausgestattet, hast du es dir auf deinem roten Kissen bequem gemacht. Der Laptop auf deinen Beinen. Der Kopf überall und doch nirgends. Du versuchst zu verstehen, zu erörten. Ergebnis: Nichts.

Also darf Youtube ein weiteres Mal herhalten. Doch Moment. Es klingelt, du hast eine Nachricht erhalten. Es ist die Frau, der du noch heute Mittag Mut zugesprochen hast. Es geht ihr gut, alles hat sich zum Guten gewendet. Du freust dich. Mit ihr und für sie. Und dennoch. Du selbst hängst weiter in der Luft. Während du dich durch das breitgefächerte Angebot kämpfst, stößt du ein weiteres Mal auf diesen Song.

I haven’t slept at all in days
It’s been so long since we’ve talked
And I have been here many times
I just don’t know what I’m doing wrong

Während du den wunderbaren Streichinstrumenten verfällst, lauschst du dem Gesang. Wovon singt diese Frau? Was hat sie gefühlt, was meinte sie damit?

What can I do to make you love me
What can I do to make you care
What can I say to make you feel this
What can I do to get you there

Es ist schrecklich, für einen Menschen tiefste Zuneigung zu empfinden, dieser aber nicht für dich. Sehnsucht, Verlangen – es scheint dich aufzufressen. Im Moment würdest du alles geben, um auch nur einen Hauch zurückzubekommen. Wenn der andere doch nur etwas empfinde würde, ein klein wenig. „Sag‘ mir, was ich tun kann, und ich tu’s!“ Doch was kann man tun? Nichts!

Du nippst an deinem Weinglas. Der Wein war auch schonmal besser. „Love me! Love me!“ Ein musikalischer Hilfeschrei. Ein Schrei nach Liebe. Du bringst Verständnis für all die unglücklich Liebenden auf, doch gleichzeitig prangerst du an, dass sich niemand um die andere Seite schert. Was, wenn der andere auch liebt, jedoch auf rein platonischer Ebene? Muss er deswegen sämtliche Verantwortung tragen? Was, wenn der andere auch liebt, nicht nur auf platonischer Ebene, seine Vernunft jedoch siegt? Muss er deswegen einen Schlussstrich ziehen? Man sollte ehrlich miteinander umgehen. Doch was tun, wenn man sich den eigenen Gefühlen nicht bewusst ist?

Liebende werden von der Sehnsucht aufgefressen. Sie lernen die negativen Seiten der Hoffnung kennen. Doch was wird aus den Halbliebenden? Sie tragen die Last der Liebenden. Die Verantwortung fühlt sich so schwer an, fast unertragbar. Und zusätzlich plagt sie die Ungewissheit. Es ist erschreckend, sich selbst nicht zu verstehen.

Was also tun? „What Can I Do?“

Bähm!

Du hast einen Moment nicht aufgepasst und schon ist es geschehen! Du kannst es nicht rückgängig machen, denn die Zeiger drehen sich weiter. Tick, Tack! Jeder Sekundenschlag geht dir unter die Haut. Das scheinbar leise Geräusch nimmst du sekündlich wie eine riesige Explosion wahr. Nur du und das Läuten jeder Sekunde.

Während du über die Ereignisse der letzten Tage philosophierst beginnt dein Körper beim Lauschen zur Klaviermusik sich allmählich zu beruhigen. Deine Gedanken fühlen sich nicht mehr ganz so ziellos an. Du hast das Gefühl, sie haben sich ausgetobt und ziehen sich für einen Moment zurück. Wenn auch nur für den einen Moment.

Du solltest die Musik weiterspielen lassen. Sie lenkt dich ab. Auf eine merkwürdige, ja beinahe unbeschreibliche Art und Weise, lässt sie dich zur Ruhe kommen. Oh, sieh einer an. Eine neue Melodie erklingt. Sie strahlt Hoffnung aus. Soeben hat sie sich sekundenschnell in dein Herz geschlichen und es zum Lächeln gebracht. Die eben noch so schmerzhaften Sekundenschläge haben sich in zauberhafte Klavieranschläge verwandelt.

Und trotzdem liegst du zugedeckt in deinem ach so warmen Bettchen. Sicher fühlst du dich, geborgen. Das zumindest versuchst du dir einzureden. Während du deine Gedanken ahnungslos in den Rechner eintippst nimmst du im rechten Augenwinkel das stille Handy wahr. Wird er anrufen?

Er sollte anrufen! Meinetwegen. Doch er tut es seinetwegen. Er hat sich verrannt. Ich sollte das unterbinden! Ja, das sollte ich wirklich. Was tun, wenn er sich noch mehr verrennt? Schon jetzt fühle ich mich zeitweise überfordert. Und dennoch hat er sich ungefragt den Stammplatz in meinem Kopf unter den Nagel gerissen.

„Kann ich dich anrufen? Nach 18 Uhr?“ Die Uhr schlägt 17:11 Uhr. Wird er anrufen?

Nur ein Moment – und du stellst fest…

Viel ist passiert. Viel ist in meinem Kopf umhergeschwirrt. Vieles habe ich gedacht, immer & immer wieder. Viel war es aktuell, in allen Situationen, in allen Lagen, zu jeder Tageszeit. Viel war er! Und feststellen musste ich: Viel ist er!

Du genießt das Spiel mit dem Feuer! Du lachst, du schmunzelst und genießt den Augenblick. Du lebst im Jetzt, nicht in der Zukunft! Das ist dein Fehler! Im Jetzt genießt du den Augenblick. Du stehst am Lagerfeuer, du saugst die Wärme in dir auf und deine Gedanke beim Anblick der lodernden Flammen sind so frei wie lange nicht mehr. Und auch wenn du ahnst, dass das Feuer ausbrechen könnte, alles zu nichte machen könnte, so stehst du dennoch davor und schenkst ihm ein freches Grinsen. Getreu dem Motto „Gefahr? Hörst du mich Gefahr? Ich lach dir in’s Gesicht, ha ha ha ha!“

Doch plötzlich verändert sich dein Blickwinkel. Lange Zeit hast du nur dich und das Lagerfeuer gesehen. Und durch ein Wort, eine Geste entfernst du dich 200 Meter von dieser Stelle und siehst keineswegs nur ein kleines Mädchen, welches fasziniert vor einem Lagerfeuer steht. Wie aus dem Nichts türmen sich überall riesige Bäume auf. Sie haben dich im Blick! Und sie lassen dich wissen, dass jeder einzelne Funke eine Gefahr darstellt! Hüte dich, bevor du alles in Brand setzt!

Es ist das Spiel mit dem Feuer. Und bevor du dich versiehst stellst du fest: Es ist ausgebrochen! Und du mittendrin!

Was also tun? Diese Frage stelle ich mir. Bist du dabei, versuchst alle Ängste von dir fallen zu lassen und genießt weiterhin jeden Augenblick. Oder entfernst du dich weitere 200 Meter, sorgst für den Stillstand und bewahrst deine Umgebung somit möglicherweise vor dem Niederbrennen?

Kennt ihr das?

Es ist soviel. Soviel Neues, sovieles an das es sich zu gewöhnen heißt. Ein neuer Lebensabschnitt? Ich muss Verantwortung übernehmen, ich muss mich einbringen, ich muss mir Respekt erarbeiten und ich muss damit zurecht kommen, dass es momentan so ist, wie es ist. Oder aber ich schaffe eine Veränderung.

Doch genau das tu ich nicht. Warum nicht? Diese Frage habe ich mir die letzten Wochen öfters gestellt, besonders gestern Abend. Und ich denke, die Antwort lautet vorallem: Angst. Ich habe Angst vor einer Veränderung, Angst, Menschen die ich so sehr ins Herz geschlossen haben, hinter mir zu lassen. Angst vor einem neuen Team, einer neuen Integration in ein anderes Team, eine neue Struktur.

Doch warum? Ich wollte nie dort bleiben, wo ich mich jetzt befinde. Es ist mir förmlich zugeflogen. Ich hatte Glück, man machte es mir leicht. Und doch bin ich sehr unglücklich. Glück empfinde ich oftmals nur bei ihm! Und oftmals dreht es sich nur um ihn. Er ist der Grund, warum ich morgens aufstehe, warum ich zu diesem Ort fahre, warum ich positiv denke. Er hat meinen Optimismus wieder ausgegraben. Dafür bin ich ihm so dankbar. Und gleichzeitig macht er es mir so schwer.

Oft denke ich daran, wie ein Abschied wäre. Eine Umarmung. Die würde ich mir nicht nehmen lassen wollen, auf keinen Fall. Aber will ich gehen? Natürlich will ich! Aber ich schaffe nicht einmal Möglichkeiten, um gehen zu können.

Und warum? Ich denke, es ist die Angst. Und der Verlust der wunderbaren Menschen. Warum schließe ich Menschen nur so schnell ins Herz? Es macht einem das Leben unnötig schwer. Und zugleich weis ich, dass es auch etwas Tolles ist, Menschen lieben lernen zu können.

Es wird Zeit für Mut, es wird Zeit für eine Veränderung. Ich sollte den Sprung wagen und in dieser Zeit UNSERE Zeit besonders genießen.

„Bestellungen“ – Einmal Sonnenaufgang, bitte!

Mittwochmorgen, der Tag war noch jung. Sie wies mich ein, sie erklärte mir. Ich hockte neben ihr. Der Schreibtisch versteckte mich. Plötzlich. Überraschend. Sonnenstrahlen. Er! Doch er sieht mich nicht. Der Schreibtisch hindert ihn daran. Charmant, höflich. Weswegen er Händedrücke verteilt. Auch ihr. Und siehe da. Ich war auch da. Strahlen, schmunzeln. Doch zurückhaltend! Verdeckt! Er. Fragen an sie. Unterhaltung. Sie schaut nach. Er schaut weg. Zum Fenster. Ich stand am Fenster. Lachen, strahlen, schmunzeln. Die Sonne geht diesen Tag ein 2. Mal auf. Aufklärung mit ihr. Er will den Raum verlassen. Doch überraschend: Mein Name. Klärungsbedarf. „Wenn Sie nachher im Haus unterwegs bin, kommen Sie doch bitte bei mir vorbei. Es stimmt etwas mit den Bestellungen nicht, aber das können wir sicherlich klären.“ Gerne, kein Problem. Diese Worte hörte ich laut. Antwort „Dankeschön!“. „Ich hab‘ zwar noch garnichts gemacht, aber gerne geschehen!“ Lachen durchdringt meine Ohren. Lächeln erblicken meine Augen. Fort, der Raum ist wieder kalt. Stunden. 2 Stunden. Ich nehme den Höhrer. „Ich bin die nächsten Minuten im Haus unterwegs. Wäre es jetzt zeitlich genehm?“ „Ja, sehr genehm.“ „Gut, dann sehen wir uns ins 5 Minuten.“ „Okay, ich freu mich.“ Stille. Der Bürostuhl beginnt sich zu bewegen. Mit mir. Unterlagen beisammen. Los gehts.

Unterwegs. Hier und da. Ihn getroffen. „Kommen Sie dann bitte noch bei mir vorbei?“ „Ja!“ Später. Minuten. Wieder er. Vor seiner Tür. Gespräch. Unterbrechnung. „Kommen Sie herein“. „Gerne!“ Strahlen, über beide Ohren. Lächeln. „Was habe ich denn verbrochen?“. Was war der Grund, was stimmte mit den Bestellungen nicht? „Och nichts, ich wollte Sie einfach nur mal wieder sehen. Setzen Sie sich doch!“. Strahlen, innerlich und äußerlich.

Gespräche. Themen. Kinder. Berufliche Weiterbildung. Beziehungen. Ansichten. Ich missbrauche Papier in meiner Hand. Sorgt für Ablenkung. „Och jetzt hören Sie doch mal auf mit diesem Papier hier!“ Im nächsten Moment befindet es sich in seinen Händen. „Ich bin doch nur ein kleines Licht!“ Er nimmt meine Hand. „Ach nein!“ Sorgenvoll, liebevoll. Minuten. Weitere Minuten. Unterhaltung. Plötzlich! Sein Blick, mein Blick: „Sie sind schön!“ Ruhe. „Hat Ihnen dass Herr U. schon einmal gesagt?“ „Er krönte mich zur hübschesten Mitarbeiterin des Hauses. Er ist ein Schleimer!“ „Er ist kein Schleimer, er hat nur einen guten Geschmack.“ Wie bitte? Geschmeichelt, innerlich strahlend. Unterhaltung äußerlich. Hat er? Völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Ohne Vorankündigung. Einfach so. Ein aufrichtiges Kompliment? Er!? Ja!

Später. Wir stehen. Wieder mussten wir. Verabschiedung. „Sehen Sie, ich hätte das nicht sagen sollen.“ „Was?“ „Dass Sie hübsch sind.Sowas darf ich nicht sagen.“ Er hat es wiederholt. Ein einziges, aber so klares Wort. So aufrichtig, so zauberhaft aus seinem Mund. „Aber so oft sage ich das ja nicht.“ „Sie haben es aber schon wieder gesagt! Hätten Sie es garnicht noch einmal angesprochen. Ich habe garnichts gehört!“ Lächeln, Einverstanden.

„Bitte kommen Sie morgen nochmal, wir klären das dann.“ „Die Sache mit den Bestellungen?“ „Ja, genau!“ Schmunzeln, Zerrissenheit. Ein fester Händedruck. Lang. Die Tür schließt sich.

Hoffnung und ihre [Bruch-] Teile

Suche. Nach Anlass. Zu ihm zu gehen. Gefunden! Fußschritte. Eingangstür. Treppen. Erledigungen. An Anlass erinnern. Sein Zimmer. Klopfen. Tür öffnen. Hinein. Noch halb in der Tür. Ein Strahlen. Nicht ich. Er. Ein Schritt. Drin. Tür ganz zu. Strahlende Begrüßung. Lächeln. Die Sonne scheint! Alles vergessen. Für einen Moment. Alles ist gut. Gespräche. Blicke. Schmunzeln. Kompliment. Lachen. Herzliches Lachen. Enttäuschung. Von beiden Seiten. Etwas wollen. Doch gebundene Hände. Blicke. Schade. Aber Hoffnung. Klopfen. Frau. Abgenickt. Tür geschlossen. Weiter. Schokolade. Boden. Runtergefallen. Aufgehoben. Ich. Runtergefallen. Aufgestanden. Er! Aufgehoben. Er. Gegeben. Mir. Hände. Berührung. Umgreifen. Festhalten. Innehalten. Beschleunigung. Langsam entgleiten lassen. Genuss. Wieder Luft. Nicht gehen wollen. Nicht gehen lassen wollen! Hin und Her. Verabschiedung. Wieder Gespräche. Regal. Mit Unterlagen, Ordnern. Ich. Regal hinter mir. Blicke. Lachen. Ich. Er. Vor mir. Er. Schmunzeln. Hände. Links. Rechts. Am Regal! Er. Ich. Regal. Nähe. Realisierung. Schritt zurück. Gespräch. Schmunzeln.

Wir redeten über zwischenmenschliche Beziehungen, wir bedauerten. Wir lachten, wir strahlten, wir genossen. Wir dachten, aber deuteten nur an. Wir wollten nicht, aber wir mussten! Verabschiedung. Arbeit! Pflicht.

Hoffnung! Vielleicht wieder. Vielleicht mehr.

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